Das grüne Mäntelchen der Farbrezepturen

racken steht für ganzheitlich nachhaltige Kommunikation. Seit 2010 agieren wir mit diesem weitgehend frei von Kompromissen umgesetzten Profil auf dem Markt. Natürlich haben wir uns in diesem Zusammenhang auch die Inhaltsstoffe von Offset-Druckfarben angesehen und im folgenden Beitrag vom 21. September 2010 zusammengefasst. Inzwischen hat sich viel getan – die Epple Druckfarben AG hat die kritischen Hinweise beispielsweise für die Entwicklung neuer Druckfarben ernst genommen (siehe Updates).

[21.09.2010] Auf der Suche nach Druckpartnern für ganzheitlich ökologische Produkte erfuhren wir noch vor fünf Jahren von seltsamen Erfahrungen der Drucker. Das Märchen von Stapeln, die beim Trocknen eine gefährliche Hitze entwickeln, war ein Beispiel für das bis dahin schleppende Engagement in der Druckbranche bei der Umstellung auf Druckfarben, die aus regenerativen Rohstoffen hergestellt wurden.

Verantwortung der Gestalter

Jedes Blatt Papier wurde aus einem Baum gewonnen, für jeden Klick bemühte sich eine Turbine. Deshalb ist jedes ungelesene Buch Verschwendung wertvoller Rohstoffe und jedes ziellose Bit verschleuderte Energie. Gehen wir zu weit, wenn wir jedes Gramm in die Waagschale werfen? Welche Verantwortung hat die Branche, die solche Anreize zum Konsum liefert? Ist der Gestalter mit seinem Beitrag zur Vermarktung einer Dienstleistung oder eines Produktes Zündblättchen für unseren verschwenderischen Umgang mit den sich erschöpfenden Ressourcen?

Stephan Bohle gibt in einem Appell eine klare Antwort: ja. »Wir wissen aus zahlreichen Studien, dass es für eine nachhaltige Entwicklung eines Kulturwandels mit geänderten Werten, Gewohnheiten und Einstellungen bedarf. Wer, wenn nicht die Kommunikations- und Designindustrie, kann dazu beitragen, eine Verhaltens- und Einstellungsänderung bei den Menschen zu erreichen?« Es geht nicht um die Vorreiter, die den Bruch solcher Muster ernst nehmen (z.B. social entrepreneurships) und mit ihren Dienstleistungen den Verzicht auf etwas und die damit verbundene und notwendig werdende Vernetzung vermarkten oder aus urbanen Bedürfnissen (z.B. car sharing bei Mobilität) heraus Konzepte entwickeln. Es geht um die Überwindung der klassischen Strategie der Verführung. Bohle nennt das durch Victor Lebow vor 60 Jahren formulierte Credo, »dass man den Kauf und den Gebrauch von Waren in Rituale verwandeln solle und dass die Menschen ihr Selbstwertgefühl im Konsum suchen müssen, um die Fabriken am Produzieren zu halten«. Mit dem Überfluss verbundene und häufig auch unterbewusst wirkende Slogans kennt jeder.