DSGVO-Panik
Unter Unternehmern macht sich Panik breit: Ab morgen gilt die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) uneingeschränkt. Die Durchsetzung wird mit aller Härte erwartet. Datenschutzerklärungen prosaischen Ausmaßes wurden verfasst (wir haben natürlich auch eine) und Verbindungen zu etlichen der komfortablen Webdiensten jenseits des Atlantiks gekappt. Droht die Renaissance des Faxgerätes?
Es ist eigentlich gut, dass wir handeln müssen, Lücken wahrnehmen und schließen. Auch, dass wir nun einem einheitlichen Standard zu folgen haben, ist ein Anker im globalisierten Vakuum, das zuletzt von Misstrauen alleine dominiert wurde. So wird unsere Kommunikation theoretisch sicherer und unser digitaler (Konsum-)Alltag transparenter. Dennoch: Ab morgen soll Instant-Messaging mit dem Diensthandy nur noch dann möglich sein, wenn alle auf dem Gerät gespeicherten privaten Kontakte dem nachweislich zugestimmt haben und der Anbieter seine Server in einem EU-Land betreibt? Ab morgen soll Dropbox keine Lösung zum schnellen Datenaustausch mehr sein? Ab morgen soll es Abmahnungen wegen nicht-konformer Unternehmensauftritte im Netz hageln? Stop. Unsere Kommunikationskultur hat sich mit praktischen Angeboten entwickelt. Das ist nicht immer sinnvoll, aber derzeit unsere Basis.