Alles auf eine Karte?
Im Oktober 2015 stellten wir im Kundenauftrag die Silhouetten der politischen Grenzen Finnlands, Deutschlands, des Vatikans und der Mongolei gegenüber. Dabei gingen wir dem klassischen Problem der Projektion der Fläche einer Kugel auf eine zweidimensionale Ebene auf den Leim. Wir haben daraus gelernt und fassen unsere Erkenntnisse hier zusammen – verbunden mit einem Appell an unsere geschätzten Kollegen.
Wir erhielten eine E-Mail eines renommierten Meteorologen: »Beim Größenvergleich Deutschland/Finnland stimmen zwar die Flächenzahlen, aber nicht die Flächenproportionen. Finnland ist flächenmäßig etwas kleiner als Deutschland, aber fast doppelt so groß dargestellt. Noch schlimmer ist das Verhältnis bei der Mongolei…« Dieser unangenehme Lapsus zog sich durch die weltweit verbreitete Druckauflage. Bei der Abbildung der Länderumrisse Finnlands, Deutschlands, des Vatikans und der Mongolei hatten wir eine Karte verwendet, auf der die Welt als Zylinderprojektion dargestellt wird. Nachdem wir den Fehler lokalisiert hatten, fasste der Meteorologe zusammen: »Das sind die Heimtücken der Kartografie. Man kann nicht alles zugleich haben – Flächen- und Winkeltreue.«